Fantasiereise – Der kleine Funke und das große Feuer
Mach es dir jetzt ganz ruhig und bequem.
Leg dich hin… oder setz dich in deine Lieblingshaltung.
Schließe deine Augen…
Atme tief ein… und langsam wieder aus…
Noch einmal: tief ein… und aus…
Spür, wie du ruhiger wirst… ganz bei dir.
Jetzt stell dir vor… in deinem Bauch gibt es ein kleines, warmes Licht.
Manchmal flackert es ruhig – wie eine Kerze.
Aber manchmal… wenn dich jemand ärgert… wenn du dich ungerecht behandelt fühlst… fängt dieses Licht an zu brennen.
Es wird heißer.
Es wird rot.
Es wird zur Wut.
Und dann – BUMM! – da ist sie: die Wut.
Wie ein kleiner Drache in dir.
Er faucht.
Er stampft.
Er will schreien.
Und du willst: zurück schreien, schlagen, Türen knallen.
Du willst, dass der andere merkt, wie sauer du bist.
'Wütend sein ist, als würdest du selbst Gift trinken und hoffen, dass der andere daran stirbt.'
'Wütend sein ist, als würdest du selbst Gift trinken und hoffen, dass der andere daran stirbt.'
Du hältst inne.
Du denkst nach.
Du atmest tief ein… und wieder aus…
Du spürst: Die Wut tut dir nicht gut.
Sie macht dich eng.
Schwer.
Hart.
Der andere spürt es vielleicht gar nicht – aber du spürst es.
Jetzt stell dir vor: Du hältst ein Glas mit dunkler Flüssigkeit in der Hand.
Es ist warm… schwer… voll Wut.
Und du entscheidest: Ich stelle es ab.
Ich trinke es nicht.
Du atmest tief ein… und pustest die Hitze aus.
Stell dir vor, wie sich dein Bauch abkühlt…
wie Wasser über Feuer…
wie Schnee auf heißem Stein…
Der kleine Drache in dir wird müde.
Er legt sich hin.
Er atmet… ganz langsam.
Du streichelst ihn.
Du sagst: „Danke, dass du mich beschützt.
Aber ich bin sicher.
Ich brauche dich gerade nicht.“
Du atmest tief ein… und aus…
Dein Herz wird wieder weich.
Deine Gedanken klar.
Du fühlst dich leichter.
Du bist nicht schwach – du bist stark.
Denn du hast gespürt, was in dir war – und hast es nicht größer gemacht.
Und jetzt… wirst du wieder ganz du selbst.
Spür deinen Körper…
deine Füße…
deine Hände…
deinen Rücken…
deinen Atem…
Und wenn du bereit bist – öffne langsam deine Augen.
Du hältst inne.
Du denkst nach.
Du atmest tief ein… und wieder aus…
Du spürst: Die Wut tut dir nicht gut.
Sie macht dich eng.
Schwer.
Hart.
Der andere spürt es vielleicht gar nicht – aber du spürst es.