Fantasiereise – Finja Fisch in der Unterwasserschule
Mach es dir jetzt ganz bequem.
Schließe deine Augen…
Atme tief ein… und langsam aus…
Noch einmal: ein… und aus…
Spür, wie du ruhiger wirst… wie dein Körper weich wird… als würdest du im Wasser treiben…
Jetzt stell dir vor… du bist im Meer.
Mitten in einer großen, glitzernden Fischschule.
Du bist ein Fischmädchen – Finja.
Deine Schuppen schimmern im Licht… dein Schwänzchen ist stark… und du schwimmst schnell – richtig schnell.
Alle kennen dich.
Alle mögen dich.
Und du weißt: Du kannst dich durchsetzen.
Du weißt, wer du bist.
Heute schwimmt jemand Neues mit.
Ein kleines Fischmädchen.
Zarte Flossen.
Ein stiller Blick.
Schüchtern.
Sie schaut hinter einem Stein hervor…
Und irgendwie… sagst du etwas Blödes.
Ein Spruch.
Die anderen lachen.
Du schwimmst weiter.
Aber tief in dir… ist es plötzlich nicht mehr leicht.
Du atmest ein… und aus…
Und spürst eine kleine Enge im Bauch.
Etwas fühlt sich nicht richtig an.
Du wirst langsamer.
Du wirst leise.
Du schwimmst an einen ruhigen Ort…
eine kleine Bucht mit weichem Sand.
Du setzt dich… ganz still…
Atmest ein… und aus…
Und stellst dir vor… wie es wäre, wenn du das kleine Fischmädchen wärst.
Du atmest tief ein…
und wirst weich…
ganz weich…
ganz still.
Du bist sie:
Klein.
Neu.
Unsicher.
Du willst dazugehören… nur ein bisschen Wärme… nur einen freundlichen Blick.
Und dann macht jemand einen Spruch.
Die anderen lachen.
Du spürst: Dein Bauch wird eng.
Dein Herz ganz leise.
Ein kleiner Schauer zieht durch dich.
Du atmest ein… und aus…
Und du bist wieder Finja – aber du fühlst dich anders.
Nicht schwach.
Sondern wach.
Du schwimmst zurück zur Schule.
Es ist ruhig.
Das kleine Fischmädchen ist allein.
Sie schaut nicht hoch.
Du bewegst deine Flossen.
Langsam.
Mutig.
Du schwimmst zu ihr…
und sagst leise:
„Hey… Tut mir leid. Ich war blöd.
Magst du mit uns schwimmen?“
Sie hebt den Blick.
Vorsichtig.
Unsicher.
Und dann – ein kleines Lächeln.
In dir wird etwas leicht.
Ganz leicht.
Nicht nur das Wasser um dich herum – auch du.
Deine Brust wird weit.
Dein Herz warm.
Du fühlst dich stark.
Nicht, weil du die Schnellste bist…
sondern weil du jemanden gesehen hast.
Wirklich gesehen.
Jetzt atmest du ruhig… ein… und aus…
Und langsam wirst du wieder du selbst.
Spür deine Arme…
deine Beine…
deine Augen…
deinen Atem…
Und wenn du bereit bist –
öffne ganz langsam deine Augen.